Krankenversicherung, Residenza und Freiberufler

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Krankenversicherung, Residenza und Freiberufler

Beitragvon Filinchen » Di 8. Nov 2011, 15:20

Hallo Laura und Stefan! : Sailor :

Ich möchte auch ein Kompliment aussprechen für euer Forum und die Seite, die ihr für uns Italien-Liebhaber erstellt habt. Tatsächlich fühle mich mich nicht mehr wie der einzige Mensch, den es in das Land der 'arte-dell'arrangiarsi' verschlagen hat und die vielen Fragen und Antworten helfen mir, den jeweiligen Beamten in Versicherungs,-Versorgungs-etc ämtern zu erklären, was sie denn zu tun haben. Das ist nämlich das größte Problem. ICH muss wissen, was der Mensch HINTER dem Schalter zu TUN hat (irgendwie witzig, aber ich könnt jedesmal losheulen, wenn die nette Dame am Schalter mich anguckt als wär ich ein Alien). Für einen Europäer ist es schwieriger ins italienische Leben einzutauchen als für extracomunitari, weil irgendwie niemand eine Ahnung davon hat, was der andere Staat tut. Traurig, das ist die andere Seite der Medaille Europas (vom Bologna-Prozess fang ich am besten gar nicht erst an : Eeek : )

Aber erstmal zu meiner Lage: ich (26J. aus Berlin) bin vor 2 Jahren zum Masterstudium in die Romagna ausgewandert. Nun habe ich meine Laurea bereits fast erreicht (im Dezember ist es soweit) und beschäftige mich natürlich mit dem Thema: Arbeit finden. Für mich als angehender Übersetzer wird das wohl auch nicht so ein großes Problem werden, meine Sorgen gelten eher dem bürokratischen Teil des Geschehens. Ich verfüge bereits über eine Residenza in Italien (habe aber meinen deutschen Wohnsitz noch bei meinen Eltern in Berlin- muss ich mich aus Deutschland abmelden???) und besitze auch einen Codice Fiscale und eine tessera sanitaria (ich muss sie jedes Jahr erneuern). Was ich gerne wissen möchte, wie ist das mit meiner deutschen Krankenversicherung? Ich bin weiterhin staatlich versichert und bezahle meine monatlichen Beiträge, aber ist das überhaupt notwendig? Das Dilemma dabei ist, dass ich die Bescheinigung E106 von meiner Krankenkasse brauche, damit ich überhaupt eine italienische tessera sanitaria bekomme. Ein Teufelskreis! oder liegt es daran, dass ich noch Student bin und sich das ändert, sobald ich Arbeit habe?
Worum muss ich mich noch kümmern, bevor ich Arbeit suche (was verlangen italienische Arbeitgeber an Dokumenten, etc?) Ich habe gelesen, dass ich, nachdem ich meine Laurea habe, mich in einem Amt melden muss udn ein Formular C1 ausfüllen muss (sozusagen arbeitssuchend melden muss), stimmt das?
Was muss ich hingegen tun, wenn ich als freiberuflicher Übersetzer arbeiten will?
Fragen über Fragen, aber ich kenne einfach niemanden, der in der gleichen Situation ist bzw. war!
Könnt ihr mir vielleicht dabei helfen, damit ich den jeweiligen Ämtern sagen kann, was sie zun haben?

Vielen Dank für eure Hilfe : Cool :
Grazie e a presto,
Filinchen
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Re: Krankenversicherung, Residenza und Freiberufler

Beitragvon Stefan » Do 10. Nov 2011, 15:13

Hallo Filinchen,

vorerst herzlich willkommen im Forum – und vielen Dank für dein positives Feedback!

Ebenfalls ein Willkomen im Beamtendschungel in Italien. Hier braucht man Geduld, Geduld und ja erraten, nochmals Geduld. Die Mühlen mahlen langsam, aber keine Sorge, irgendwann schaffen sie es, die benötigten Dokumente zu erstellen.

Wenn du bereits die Residenza in Italien hast, ist das schon mal ein großer Schritt. Den Wohnsitz in Deutschland musst du soviel ich weiß nicht abmelden – und ich würde auch eventuell Bankkonten und so manche Versicherung ev. in Deutschland weiter laufen lassen wenn die Konditionen besser als in Italien sind.

Wie die deutsche Krankenversicherung im Ausland funktioniert, kann ich dir leider nicht sagen da ich aus Österreich komme. Wenn du in Italien wohnst, arbeitest und somit in Italien Steuern zahlst, hast du natürlich Anspruch auf die Krankenversicherung in Italien. Somit stellt sich die Frage, wozu du in 2 Krankenversicherungen einzahlen solltest.

Wenn du dein Studium beendet hast kannst du dich soviel ich weiß in Italien als arbeitssuchend melden. Dadurch solltes du bereits Anspruch auf die Krankenversicherung in Italien haben.

Den Arbeitgeber interessierten primär deine Fähigkeiten, ich denke nicht, dass es an einem Dokument scheitern wird. Als ich mich in Italien bei Firmen beworben hatte, hatte ich weder Residenza noch Codice Fiscale oder dergleichen. Wichtig ist das Bewerbungsschreiben und mehrmals anrufen, dann sollte es schon klappen. : Wink :

Liebe Grüße,
Stefan
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Re: Krankenversicherung, Residenza und Freiberufler

Beitragvon jasmyn64 » Fr 11. Nov 2011, 23:56

Was der Stefan da schreibt, dem kann ich nur zustimmen. In der Arbeitswelt geht es generell viel pragmatischer zu als man denkt. Es geht schliesslich darum, etwas zu erschaffen, nicht darum, sich höchst korrekt durch die Getriebe der Bürokratie zu winden. : Wink :
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